Nierentubuloide zur Krankheitsdiagnose und Therapie-Monitoring
Das EFRE Projekt "Nierentubuloide zur Krankheitsdiagnose und Therapie-Monitoring" zielt darauf ab, die Diagnose und Überwachung von Nierenerkrankungen zu verbessern und neue Therapie-Ansätze zu entwickeln. Da die Gewinnung einer Nierengewebeprobe aufgrund eines erheblichen Blutungsrisikos nur einmalig durchgeführt werden kann, soll eine nicht-invasive Diagnostik in Zukunft einen besonderen Stellenwert einnehmen. Konkret wird eine neuartige Methode genutzt, bei der aus vitalen Zellen im Urin eine Kultur aufgebaut wird, die ein dreidimensionales Wachstum und die Formierung von tubuloiden Organoiden (sogenannten "Tubuloiden") ermöglicht. Diese Strukturen können für die Untersuchung zellulärer Schädigungsmechanismen verwendet werden und sollen langfristig eine Nierenbiopsie überflüssig machen.
Durch die Etablierung von patientenspezifischen Tubuloiden auslebenden Zellen im Urin sollen zelluläre Schädigungsmechanismen untersucht und mit Nierenbiopsieergebnissen korreliert werden. Langfristig soll dies zu einer Vereinfachung der Krankheitsdiagnose und der Schaffung einer Monitoring-Plattform für den Krankheitsverlauf führen.
Durch enge Zusammenarbeit mit klinischem Personal, lokalen Kliniken, Bildungseinrichtungen und Industriepartnern soll das Projekt zur Steigerung der Innovationskraft der Region beitragen und die regionale Fachkräftesicherung stärken.
Strategische Ziele:
- Etablierung der Patienten-spezifischen Tubuloide
- Korrelation „Phänotypen Tubuloide“ mit den Nierenbiopsie-Diagnosen und klinischen Parametern
- Erfassung phänotypischer Veränderungen der Tubuloide im Krankheitsverlauf und unter Therapie, bzw. bei Krankheitsrezidiven bzw. Remissionen
- Etablierung einer Plattform für Organoide in Zusammenarbeit mit der Klinik für Gastroenterologie (Prof. Dr. Keitel-Ansemino) auf dem Campus der Medizinischen Fakultät
Das Vorhabens wird durch Mittel der Europäischen Union und des Landes Sachsen-Anhalt gefördert.